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Red Hat Enterprise Linux 5.5

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Zusammenfassung
Zwischen-Releases von Red Hat Enterprise Linux sind eine Sammlung von Errata (Korrekturen) bezüglich individueller Verbesserungen, Sicherheit und Fehlerbehebung. Die Release Notes für Red Hat Enterprise Linux 5.5 dokumentieren die Hauptveränderungen, die im Rahmen dieses Zwischen-Releases für das Betriebssystem Red Hat Enterprise Linux 5 und seine mitgelieferten Applikationen gemacht wurden. Detaillierte Hinweise zu allen Änderungen dieses Zwischen-Releases stehen in den Technischen Hinweisen zur Verfügung.
Höhepunkte des Red Hat Enterprise Linux 5.5-Releases umfassen die Aktivierung der Hardware-Unterstützung für die Intel Boxboro-EX-Plattform, AMD Magny-Cours-Prozessoren und dem IBM Power 7-Prozessor. Virtualisierung wurde durch die Unterstützung von mehreren 10 GigE SR-IOV-Karten, sowie einer automatischen Verwendung von Hugepages für den Speicher virtueller Gäste (falls dies auf dem System aktiviert ist), verbessert. Neuerungen bei der Interoperabilität umfassen Aktualisierungen von Open Office für Microsoft Office 2007-Filter, Kompatibilität von Samba für Windows 7 und Boot-Unterstützung für virtuelle Maschinen bei der Verwendung von Microsoft-basierten PXE-Diensten.

1. Installation

Red Hat Enterprise Linux 5.5 liefert viele Fehlerbehebungen (Bugfixes) und Verbesserungen für den System-Installer (Anaconda).
Der interaktive Installer wurde um die Fähigkeit verbessert, zusätzliche Network File System (NFS) Einhängeoptionen anzugeben, wenn von einer NFS-Quelle installiert wird (BZ#493052). Zusätzlich können Installationsquellen (z.B. Kickstart-Dateien), die auf passwortgeschützten File Transport Protocol (FTP) Servern gelagert sind nun während der Installation abgerufen werden (BZ#505424).
Kickstart
Kickstart bietet Benutzern eine Möglichkeit zur Automatisierung einer Installation von Red Hat Enterprise Linux. Unter Verwendung von Kickstart kann ein Systemadministrator eine einzelne Datei erstellen, die alle Antworten auf diejenigen Fragen bereithält, die normalerweise während einer typischen Installation gefragt würden.
Das Debuggen von Kickstart sowie die Ausgabe von Fehlern wurden verbessert. Der Installer speichert nun Kickstart-Skriptlets während des Debug-Vorgangs, protokolliert Standard Output (stdout) und Standard Error (stderr) Ausgaben und protokolliert Fehlermeldungen in anaconda.log (BZ#510636).
Bei einer Kickstart-Installation können Paketgruppen nun auf die gleiche Art und Weise wie einzelne Pakete ausgeklammert werden (BZ#558516). Darüber hinaus unterstützt der bootloader-Befehl nun den Parameter --hvargs und ermöglicht so die Verwendung von Xen-Hypervisor-Argumenten während einer Kickstart-Installation (BZ#501438).
Bisher bot die Kickstart-Installationsmethode zwei Optionen zur Auswahl aller Pakete - @Everything und * (Wildcard). Ab Red Hat Enterprise Linux 5.5 gelten beide Optionen als veraltet. Versuche, eine der Optionen zur Auswahl aller Pakete zu verwenden werden scheitern, wenn die Kickstart-Datei nicht ebenfalls eine Ausklammerung von Paketen, die Konflikte verursachen können, umfasst. Um somit alle Pakete außer diejenigen mit Konflikten zu installieren, muss die Kickstart-Datei folgendes beinhalten:
 %packages @Everything -@Conflicts
Red Hat Enterprise Linux 5.5 umfasst die neuen Paket-Sets samba3x, freeradius2, postgres84. Diese Paket-Sets stehen während der System-Installation nur via kickstart oder für existierende Systeme via yum zur Verfügung.
Hardware-Unterstützung
Folgende Gerätetreiber werden nun während der Installation unterstützt:
  • Der pmcraid-Treiber für PMC Sierra MaxRAID Controller-Adapter (BZ#532777),
  • Der ibmvfs-Treiber für Power6 Virtual FC-Geräte (BZ#512237),
  • Der bfa-Treiber für Brocade Fibre Channel to PCIe Host-Bus-Adapter (BZ#475707),
  • Der be2iscsi-Treiber für ServerEngines BladeEngine 2 Open iSCSI-Geräte (BZ#529442).

Anmerkung

Eine detaillierte Dokumentation zur Installation von Red Hat Enterprise Linux 5 finden Sie im Installationshandbuch.

2. Virtualisierung

Red Hat Enterprise Linux 5.5 liefert viele Aktualisierungen zur Virtualisierung. Detaillierte Hinweise zu allen Änderungen von Komponenten der Virtualisierung sind in den Technischen Hinweisen erhältlich.

Anmerkung

Die Verwaltung von KVM-basierten virtuellen Gästen unter Verwendung der Cluster-Suite wird nun vollständig unterstützt.

SPICE

Red Hat Enterprise Linux 5.5 beinhaltet Komponenten, die Funktionalität für das Protokoll zum entfernten Anzeigen (von virtuellen Umgebungen), Simple Protocol for Independent Computing Environments (SPICE), liefern. Diese Komponenten sind für die Verwendung in Zusammenhang mit den Produkten zur Red Hat Enterprise Virtualisierung gedacht und garantieren keine stabile Binärschnittstellen (ABI). Weitere Aktualisierungen werden die Komponenten mit funktionalen Anforderungen der Produkte zur Red Hat Enterprise Virtualisierung abstimmen. Das Migrieren auf zukünftige Veröffentlichungen erfordert ggf. manuelle Eingriffe auf Pro-System-Basis.
Verbesserungen beim PCI Pass-Through
PCI Pass-Through ermöglicht es PCI-Geräten, so zu erscheinen und sich so zu verhalten, als ob sie physikalisch an das Gäste-Betriebssystem angeschlossen wären. Sowohl der KVM-, als auch der Xen-Hypervisor unterstützen das Anschließen von PCI-Geräten auf dem Host-System an virtualisierte Gäste.
Der AMD input/output memory management unit (IOMMU) Kernel-Treiber, der bei einem PCI Pass-Through behilflich ist, wurde aktualisiert. Diese Aktualisierung behebt ein Problem, bei dem Anfragen vom System-Management inkorrekt verarbeitet wurden (BZ#531469).
Die Unterstützung für PCI Pass-Through unter Verwendung der Intel VT-d-Erweiterungen auf dem KVM-Hypervisor wurde verbessert. Geräte (sowohl physikalisch als auch virtuell) können nun von einem Gast aus im laufenden Betrieb heruntergefahren oder deren Zuweisung aufgehoben werden. Ein Gerät kann somit einem anderen Gast zugewiesen werden. Diese erneute Zuweisung kann auch "live" (im laufenden Betrieb) ausgeführt werden (BZ#516811). Darüber hinaus wurde die Leistung beim 1:1-Mapping verbessert (BZ#518103).

Anmerkung

Für detaillierte Informationen zu Virtualisierung ist das Virtualisierungshandbuch das definitive Handbuch zu Virtualisierung in Red Hat Enterprise Linux.
Unterstützung von HugePages
Es stehen neue Regeln in libvirt zur Aktivierung von hugetlbfs (HugePages) zur Verfügung. Falls ein System mit Hugepages konfiguriert ist, weist libvirt automatisch Speicher von hugetlbfs zu, um den Speicher des virtuellen Gasts zu unterstützen. In Kombination mit erweiterten und verschachtelten Seitentabellen in der Hardware können signifikante Leistungssteigerungen vom Gast erzielt werden (BZ#518099).

3. Kernel

3.1. Kernel-Platform-Enablement

Dieses Release führt die Unterstützung für Intels neue Plattformen mit den Code-Namen Boxboro-EX und Boxboro-MC, AMDs neue Prozessorfamilie mit dem Code-Namen Magny-Cours und IBMs Power7-Prozessor ein.

3.2. Features des Generic Kernels

Ermitteln von Kernel-Tasks, die im nicht unterbrechbaren Schlaf-Status feststecken.
In einigen Situationen können Tasks im Kernel ggf. permanent in den nicht unterbrechbaren Schlaf-Status (D-Date) verfallen, was das Herunterfahren eines Systems unmöglich macht. Mit dieser Aktualisierung wurde der Detect Hung Task Kernel-Thread hinzugefügt, welcher die Fähigkeit bietet, Tasks zu erkennen, die permanent im D-Status feststecken.
Dieses neue Feature wird vom Kernel-Flag CONFIG_DETECT_HUNG_TASK kontrolliert. Wird dieses auf "y" gesetzt, werden Tasks, die im D-Status feststecken, entdeckt; wird das Flag auf n gesetzt, ist das Feature deaktiviert. Der Standartwert für das CONFIG_DETECT_HUNG_TASK-Flag ist y.
Darüber hinaus wurde das CONFIG_BOOTPARAM_HUNG_TASK_PANIC-Flag hinzugefügt. Wird dieses auf "y" gesetzt, wird beim Entdecken eines Tasks, der im D-Status feststeckt, ein Kernel-Panic ausgelöst. Der Standardwert für das CONFIG_BOOTPARAM_HUNG_TASK_PANIC-Flag ist n.
Signierte s390 Kernel-Module
Ab Red Hat Enterprise Linux 5.5 sind alle S390 Kernel-Module jetzt signiert BZ#483665.

4. Gerätetreiber

Der hpilo-Treiber für HP iLO/iLO2 Management-Prozessoren wurde aktualisiert.
Die Advanced Linux Sound Architecture (ALSA) wurde aktualisiert — und bietet nun Unterstützung von High Definition Audio (HDA) (BZ#525390).
Der i2c-Gerätetreiber für die iic-bus-Schnittstelle wurde aktualisiert und unterstützt nun den SB900 SMBus-Controller (BZ#516623).
Der mlx4-Treiber für Mellanox ConnectX HCA InfiniBand-Geräte wurde auf die Version 1.4.1 aktualisiert (BZ#514147, BZ#500346).

4.1. Netzwerkgerätetreiber

Wireless-Rebase
Red Hat Enterprise Linux 5.5 beinhaltet größere Aktualisierungen bezüglich der Wireless-Treiber und Subsysteme im Kernel.
Die iwlwifi-Treiber für Wireless-Netzwerkadapter von Intel wurden aktualisiert. Geräte in dieser Hardware-Linie unterstützen die Wireless-Protokolle 802.11a, 802.11b, 802.11g und 802.11n. Diese Aktualisierung bietet neue Unterstützung für iwl6000- und iwl1000-Geräte und erweiterte Unterstützung für iwl5000-, iwl4965- und iwl3945-Geräte.
Die rt2x00-Treiber für Wireless-Geräte wurden aktualisiert. Diese Aktualisierung erneuert die Treiber für die Ralink-Chipsätze rt2400pci, rt2500pci, rt2500usb, rt61pci und rt73usb und die Treiber für die Realtek-Chipsätze rtl8180 und rtl8187.
Der ath9k-Treiber für Atheros 802.11n Wireless LAN-Adapter wurde aktiviert.
Um die Features dieser Treiber zu unterstützen, wurden die mac80211 und cfg80211 Kernel-Subsysteme aktualisiert.
Solarflare-Treiber
In Red Hat Enterprise Linux 5.5 wurde der Solarflare-Treiber (sfc) hinzugefügt (BZ#448856).
Neterions X3100 Series 10GbE PCIe-Treiber
Der vxge-Treiber für Neterions X3100 Series 10GbE PCIe-Geräte wurde aktualisiert (BZ#453683).
ServerEngines BladeEngine2 10Gbps-Treiber
Der be2net-Treiber für ServerEngines BladeEngine2 10Gbps Netzwerkgeräte wurde aktualisiert (BZ#549460).
Cisco 10G Ethernet-Treiber
Der enic-Treiber für Cisco 10G Ethernet-Geräte wurde auf die Version 1.1.0.100 aktualisiert (BZ#519086, BZ#550148).
QLogic 10 Gigabit PCI-E Ethernet-Treiber
Der qlge-Treiber für QLogic 10 Gigabit PCI-E Ethernet-Geräte wurde auf die Version 1.00.00.23 aktualisiert (BZ#519453).
QLogic Fibre Channel HBA-Treiber
Der qla2xx-Treiber für QLogic Fibre Channel HBA-Geräte wurde aktualisiert (BZ#542834, BZ#543057).
Broadcom Tigon3 Ethernet-Treiber
Der tg3-Treiber für Broadcom Tigon3 Ethernet- Geräte wurde aktualisiert (BZ#515312).
Intel Gigabit Ethernet Netzwerkgeräte
Der igb-Treiber für Intel Gigabit Ethernet-Netzwerkgeräte wurde aktualisiert (BZ#513710).
Intel 10 Gigabit PCI Express Netzwerkgeräte
Der ixgbe-Treiber für Intel 10 Gigabit PCI Express-Netzwerkgeräte wurde aktualisiert (BZ#513707, BZ#514306, BZ#516699).
Intel PRO/1000 Netzwerkgeräte
Der e1000-Treiber für Intel PRO/1000-Netzwerkgeräte wurde aktualisiert (BZ#515524).
NetXen Multi Port (1/10) Gigabit Netzwerkgeräte
Der netxen-Treiber für NetXen Multi port (1/10) Gigabit-Netzwerkgeräte wurde aktualisiert (BZ#542746).
Broadcom Everest Netzwerkgeräte
Der bnx2x-Treiber für Broadcom Everest-Netzwerkgeräte wurde auf die Version 1.52.1-5 aktualisiert (BZ#515716, BZ#522600).
Broadcom NetXtreme II Netzwerkgeräte
Der bnx2-Treiber für Broadcom NetXtreme II-Netzwerkgeräte wurde auf die Version 2.0.2 aktualisiert (BZ#517377).
Broadcom NetXtreme II iSCSI
Der bnx2i-Treiber für Broadcom NetXtreme II iSCSI wurde aktualisiert (BZ#516233).
RealTek 8169 Ethernet-Treiber
Der r8169-Treiber für RealTek 8169 Ethernet-Geräte wurde aktualisiert (BZ#514589).

4.2. Storage-Gerätetreiber

QLogic Fibre Channel Host Bus
Der qla2xxx-Treiber für QLogic Fibre Channel Host-Bus-Adapter wurde auf die Version 8.03.01.02.05.05-k aktualisiert (BZ#519447).
HighPoint RocketRAID 3xxx/4xxx
Der hptiop-Treiber für HighPoint RocketRAID 3xxx/4xxx-Controller wurde um die Unterstützung für RR44xx-Adapter erweitert (BZ#519076).
Emulex Fibre Channel Host Bus
Der lpfc-Treiber für Emulex Fibre Channel Host-Bus-Adapter wurde auf die Version 8.2.0.52 aktualisiert (BZ#515272, BZ#549763).
LSI SAS-2 Adapterfamilie
Der mpt2sas-Treiber mit Unterstützung der SAS-2 Adapter-Familie von LSI wurde auf die Version 02.101.00.00 aktualisiert. Diese Aktualisierung behebt eine Reihe von Problemen, in erster Linie:
  • Beim Hinzufügen und Entfernen von Datenträgern wurden Sanity-Checks hinzugefügt, wobei Ereignisse für fremde Datenträger ignoriert werden.
  • Der Treiber ist nun frei von alten I/O-Ports.
  • Ein Problem, das beim Ruhezustand oder beim Erwecken aus dem Ruhezustand zu einem Kernel-Oops führte, wurde behoben.
LSI Fusion MPT
Der mptque-Basistreiber für Geräte, die LSI Fusion MPT Firmware verwenden, wurde auf die Version 3.4.13rh aktualisiert. Diese Aktualisierung behebt viele Probleme, insbesondere:
  • Der Serial Attached SCSI (SAS) Topologie-Scan wurde neu strukturiert und ein Expander, Link-Status und Ereignisse für Host-Bus-Adapter (HBA) hinzugefügt.
  • Sporadische Probleme, verursacht durch das Entfernen und das erneute Einstecken von SAS-Kabeln, wurden behoben.
  • Ein Problem, bei dem SATA-Geräte unterschiedliche SAS-Adressen erhielten, wurde behoben.
  • Die Geräte-Firmware gibt nun das "Queue Full Event" an den Treiber weiter, welcher dieses unter Verwendung des SCSI-Mid-Layers verarbeitet.
LSI MegaRAID SAS-Controller
Der megaraid_sas-Treiber für LSI MegaRAID SAS-Kontroller wurde auf Version 4.17-RH1 aktualisiert. Diese Aktualisierung behebt viele Fehler, insbesondere:
  • Ein Problem während des Bootens der Firmware und der Initialisierung wurde behoben.
  • Ein Problem, bei dem sich Geräte während des Ruhezustands aufhängten, wurde behoben.
  • Der Treiber aktualisiert das Gerät nun automatisch beim Hinzufügen oder Löschen.
  • MegaRAID SAS-Treiber ist nun frei von alten I/O-Ports.

5. Dateisystem/Storage-Management

Verbesserte Leistung des CFQ I/O-Schedulers
Einige Applikationen (z.B. dump und nfsd) versuchen, die I/O-Leistung der Platte zu verbessern, indem sie I/O-Anfragen an mehrere Prozesse oder Threads verteilen. Bei der Verwendung des Completely Fair Queuing (CFQ) I/O-Schedulers hatte dieses Design der Applikationen einen negativen Einfluss auf die I/O-Leistung. In Red Hat Enterprise Linux 5.5 kann der Kernel nun kooperative Queues erkennen und zusammenfügen. Auch kann der Kernel nun zusätzlich nicht-kooperative Queues entdecken und diese wieder trennen.
Neue GFS2-Einhängeoption
Diese Aktualisierung führt die GFS2-Unterstützung für die Kommandozeilenoption errors= beim Einhängen ein, die bei der Fehlersuche behilflich sein kann. Die Standardoption errors=withdraw führt dazu, dass das Dateisystem versucht, sich von dem Cluster abzukoppeln, falls ein I/O- oder Metadaten-Fehler auftritt. Die Alternative - errors=panic - führt in derselben Situation zu einem Panic (BZ#518106).
CIFS-Aktualisierung
Das Common Internet File System (CIFS) wurde innerhalb des Kernels aktualisiert (BZ#500838).

6. Tools

6.1. GNU Project debugger (GDB)

Der GNU Project Debugger (normalerweise als GDB bezeichnet) untersucht in C, C++ und anderen Sprachen geschriebene Programme auf Fehler (Debugging), indem es diese in einer kontrollierten Art und Weise ausführt und dann ihre Daten ausgibt.
In Red Hat Enterprise Linux 5.5 wurde GDB auf die Version 7.0.1 aktualisiert. Werfen Sie einen Blick auf den Abschnitt "GDB" der Technischen Hinweise für eine detaillierte Auflistung der Änderungen.
Erweiterte C++-Unterstützung
Die Unterstützung der Programmiersprache C++ in GDB wurde verbessert. Nennenswerte Verbesserungen umfassen:
  • Viele Verbesserungen zur Verarbeitung von Ausdrücken.
  • Bessere Handhabung von Typennamen.
  • Der Bedarf für irrelevantes Zitieren wurde fast eliminiert.
  • "next" und andere Stepping-Befehle funktionieren ordnungsgemäß, auch wenn der untere Grenzwert einen Ausnahmefehler produziert.
  • GDB besitzt einen neuen Befehl "catch syscall". Dieser kann zum Stoppen des unteren Grenzwerts verwendet werden, wann immer dieser einen Systemaufruf durchführt.
Unterstützung von weiten und Multi-Byte-Zeichen
GDB umfasst nun die Unterstützung für weite und Multi-Byte-Zeichen auf dem Ziel.
Unabhängiges Thread-Debugging
Das Ausführen von Threads gestattet nun das individuelle und unabhängige Debuggen von Threads. Dies wird durch die neuen Einstellungen "set target-async" und "set non-stop" aktiviert.

6.2. SystemTap

SystemTap ist ein Tool zum Nachverfolgen und Prüfen, das es Benutzern ermöglicht, Aktivitäten des Betriebssystems (insbesondere des Kernels) im Detail zu studieren und zu überwachen. Es liefert ähnliche Informationen wie bei der Ausgabe von Tools wie netstat, ps, top und iostat. SystemTap ist jedoch so ausgelegt, mehr Optionen zur Filterung und Analyse von gesammelten Informationen zu liefern.
Neue Kernel-Tracepoints
Tracepoints wurden an wichtigen Sektionen des Kernels implementiert. Dies ermöglicht Systemadministratoren, die Effizienz von Code zu analysieren und bestimmte Teile des Codes zu debuggen. In Red Hat Enterprise Linux 5.5 wurde eine große Auswahl von Tracepoints zum Kernel hinzugefügt (BZ#475710), inklusive Tracepoints für Netzwerk (BZ#475457), Coredump (BZ#517115) und signal (BZ#517121).

Anmerkung

Eine Liste aller im Kernel verfügbaren Tracepoints ist via
 stap -L 'kernel.trace("*")'|sort
erhältlich.
Unprivilegierter Modus
Bis jetzt waren nur Benutzer mit Root-Privilegien in der Lage, SystemTap zu verwenden. Diese Aktualisierung führt den unprivilegierten Modus von SystemTap ein und erlaubt es Benutzern ohne Root-Privilegien, SystemTap dennoch zu verwenden. Detaillierte Informationen zum nicht-privilegierten Modus sind in der Handbuchseite zu finden (man stap-client).

Wichtig

Nicht-privilegierter Modus gilt in Red Hat Enterprise Linux 5.5 als Technologievorschau. Die stap-server-Umgebung, auf die es aufsetzt, wird derzeit hinsichtlich Verbesserungen bei der Sicherheit überarbeitet und sollte daher mit Vorsicht in vertrauenswürdigen Netzwerken eingesetzt werden.
C++ Probing
Die Verbesserungen der Prüfungsfunktion des C++-Programms ermöglicht auch ein besseres Überprüfen von User-Space-Programmen.

6.3. Valgrind

Valgrind wird zur Überwachung von Operationen beim Lese- und Schreibzugriff auf den Speicher, sowie bei der Speicherzuweisung verwendet. Entwickler benutzen das Valgrind-Tool häufig zur Diagnose und zum Debuggen von Problemen beim Speicher-Management.
Valgrind wurde auf die Version 3.5.0 aktualisiert und liefert nun erweiterte Unterstützung für ein breites Spektrum von Systemarchitekturen. Diese Aktualisierung führt viele Verbesserungen bezüglich der Leistung, Skalierbarkeit und Usability von Valgrind ein. Insbesondere die Usability und Skalierbarkeit des Helgrind-Tools — welches zum Aufspüren von kritischen Wettläufen (race conditions) verwendet wird — wurden verbessert. Die Fähigkeiten des Memcheck-Tools zur Überprüfung auf Speicherlecks wurden ebenfalls verbessert. Darüber hinaus wurde die Unterstützung für DWARF-Debugging-Informationen erweitert.

7. Desktop-Updates

OpenOffice.org
OpenOffice.org ist eine auf Open-Source basierte Büro-Software für verschiedene Plattformen. Sie umfasst zentrale Desktop-Applikationen, wie eine Textverarbeitung, eine Tabellenkalkulation und einen Präsentationsmanager. OpenOffice.org wurde aktualisiert und stellt viele Fehlerbehebungen und Erweiterungen zur Verfügung, inklusive der Unterstützung für Microsoft Office 2007 OOXML-Formate.
Metacity
Metacity - der Standard-Fenstermanager für den GNOME-Desktop - wurde aktualisiert und bietet Erweiterungen, zusätzliche GConf-Tasten zur Kontrolle des Verhaltens von Metacity und Fehlerbehebungen.

8. Neue Pakete

FreeRADIUS
FreeRADIUS ist ein performanter, sehr konfigurierbarer, freier "Remote Authentication Dial In User Service (RADIUS)"-Server. Er wurde so konzipiert, zentrale Authentifizierung und Autorisierung für ein Netzwerk zu ermöglichen.
FreeRADIUS 2.0 ist in Red Hat Enterprise Linux 5.5 als neues Paket (freeradius2) erhältlich. FreeRADIUS 1 ist weiterhin in Red Hat Enterprise Linux 5 im ursprünglichen freeradius-Paket verfügbar. Die Version 2.0 von FreeRADIUS führt viele neue Features ein, inklusive der Programmiersprache unlang, der Unterstützung von virtuellen Servern, zusätzlichen Verzeichnissen für verbesserte RFC-Abdeckung und komplette IPv6-Unterstützung für Attribute & Netzwerkpakete.

Wichtig

Die Pakete freeradius und freeradius2 nutzen gemeinsame Dateien und können daher nicht gleichzeitig auf demselben System installiert werden.
PostgreSQL 8.4
PostgreSQL 8.4 (postgresql84) ist nun als voll unterstützte Option in Red Hat Enterprise Linux 5 enthalten. Neue Features in PostgreSQL 8.4 umfassen: Paralleles Wiederherstellen von Datenbanken, Berechtigungen pro Spalte, sowie neue Überwachungs-Tools.

Wichtig

Das Erstellen eines Daten-Speicherauszugs und anschließendes Wiederherstellen unter Verwendung von "pg_dump" (bereitgestellt vom postgres-Paket) ist bei der Migration von PostgreSQL 8.1 erforderlich. Aufgrund dieser Anforderung enthalten postgres und postgresql84 Paket-Level-Konflikte, so dass nur eine einzige Version auf einem System installiert werden kann.
Samba
Samba besteht aus einer Gruppe von Programmen, die von Maschinen zur Freigabe von Dateien, Druckern und sonstigen Informationen verwendet werden.
Das Samba3x-Paket wurde ursprünglich im Rahmen des x86_64-Supplementary für das 5.4-Release eingeführt. In Red Hat Enterprise Linux 5.5 wurde Samba3x aktualisiert und wird nun auf allen Architekturen unterstützt. Samba3x beinhaltet Unterstützung für die Interoperabilität mit Microsoft® Windows™ 7.

Wichtig

Samba-Unterstützung im Cluster gilt noch als Technologievorschau und steht nur auf der x86_64-Architektur zur Verfügung.
Samba3x basiert auf dem Upstream-Release Samba 3.3 und umfasst die folgenden Änderungen bei den Optionen in der Konfigurationsdatei:
Parameter Beschreibung Standard
Zeitüberschreitung bei der Cups-Verbindung Neu 30
idmap config DOM:range Gelöscht  
idmap domains Gelöscht  
init logon delayed hosts Neu ""
init logon delay Neu 100
ldap ssl Geänderter Standardwert start tls
share modes Veraltet  
winbind reconnect delay Neu 30
Die Samba-Quell-Komponente wurde so umgestaltet, dass ein libsmbclient-Paket generiert wird. "libsmbclient" ist Bestandteil der beiden Pakete samba und samba3x, um Client-Schnittstellen für weitere Komponenten in der Umgebung zu liefern.

Wichtig

Alle vorherigen Samba3x Technologievorschau-Pakete müssen vor der Installation der unterstützten Version von Samba3x entfernt werden.
gPXE
Red Hat Enterprise Linux 5.5 führt das neue gPXE-Paket ein - eine Open-Source Implementierung von Preboot eXecution Environment (PXE). gPXE bietet die Fähigkeit, Installationsabbilder via Netzwerkverbindung zu booten.

A. Änderungsverzeichnis

Versionsgeschichte
Version 0Tue Nov 24 2009Ryan Lerch
Erstmalige Erstellung des Buchs mit Publican